Thema #1 Günstig vs. Teuer?

Was ist eigentlich eine Lackkorrektur?

In der professionellen Fahrzeugpflege spricht man bei einer Lackkorrektur im Regelfall von einer korrekten Kratzerbeseitigung. Gemeint sind die Kratzer, die man noch mittels Poliermaschine und entsprechender Politur entfernen kann. Das heißt nichts anderes als dass wir den Lack mittels Polierpad und der darauf aufgebrachten Politur schleifen. Und so etwas dauert seine Zeit! Deshalb muss eine Politur richtig durchgefahren werden, damit sich die darin enthaltenen Polierkörper, die sich im Nanobereich befinden, in einer Politur richtig auflösen und Ihre volle Schleifwirkung entfalten können. So etwas passiert nicht binnen Sekunden, sondern man bewegt sich hier im Minutentakt. Hört sich jetzt erst mal nicht lang an, aber ein professioneller Aufbereiter arbeitet sich immer von Bauteil zu Bauteil vor und unterteilt diese, wenn möglich, dann nochmal in kleinere Raster von max. 50 x 50 cm.

Beispiel: Eine Motorhaube von 1 x 1 Meter wird somit in vier kleinere Rechtecke aufgeteilt. Jetzt beginnt man im ersten Rechteck und poliert so lange, bis alle Defekte (Kratzer) möglichst beseitigt sind. Dieser Vorgang kann sich allerdings in jedem dieser Raster mehrfach wiederholen, denn auch eine Politur wird mal „stumpf“, d. h. die Polierkörper sind schon aufgelöst, aber das gewünschte Ergebnis ist noch nicht erreicht. Also muss der Vorgang wiederholt werden – und das so oft bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Und es kommt sehr häufig vor, dass die Lacke nicht gleich sind, so dass man seine Strategie ändern muss. Zum Beispiel zu einer anderen Pad-Politurkombi greifen. Und so sind mal eben schnell zwei Stunden nur an einer Motorhaube für !EINEN! Poliergang vergangen. Denn in der Regel folgt nach einem Schleifgang mindestens noch ein weiterer Gang, um das Finish zu erreichen.

Hier gilt praktisch das gleiche Prinzip wie beim Schleifen eines Holzstücks. Man nimmt erst das richtig grobe Schleifpapier zur Hand und dann immer feineres, um eine ebene und homogene Oberfläche zu schaffen.

Anschließend an dieses Polierprozedere wird dann in der Regel noch ein entsprechender Lackschutz aufgetragen. Meistens verwendet man nach so einer aufwändigen Arbeit einen besonders hochwertigen, und zwar in Form einer Keramikbeschichtung. Und so sind dann am Ende des Tages mal eben 12 – 20 Stunden oder mehr in eine professionelle Aufbereitung geflossen. Nicht zu vergessen auch die korrekte Vorbereitung wie das Abkleben bestimmter Bereiche am Fahrzeug, um Auskreidungen durch die Politur zu vermeiden oder empfindliche Bauteile nicht zu beschädigen. Dazu kommt das Know-how einer Aufbereitung, damit keine Schäden am Lack entstehen, wie zum Beispiel das Durchpolieren oder Verbrennen des Lacks.

Und das ist dann der Unterschied, warum so eine professionelle Aufbereitung mal schnell in einen höheren 3-stelligen bis sogar 4-stelligen Bereich gehen kann. Diese Leistungen bekommt man natürlich nicht bei Angeboten für 150 € und sie werden selbst im Preisbereich zwischen 200 € und 300 € nicht zu realisieren sein. Zumindest nicht wenn mehr als 90% aller Kratzer beseitigt werden sollen. Kommt dann noch eine Innenaufbereitung dazu, liegt man weit über dem Stundenindex, den man bei 150 € veranschlagen kann.

Und eine Frage, die sich auch kaum jemand stellt, wenn er sein Fahrzeug in fremde Hände gibt: „Ist mein Fahrzeug eigentlich in vollem Umfang und korrekt versichert, solange es sich bei Ihnen befeindet?“

Viele KFZ-Betriebe sind nämlich nicht mal annähernd ausreichend versichert. Oft aus Unwissenheit der Betriebe selbst oder weil es sie gar nicht interessiert und ihnen einfach nicht wichtig ist. So wissen die meisten nicht einmal, dass eine stinknormale Betriebshaftpflichtversicherung nicht ausreichend ist, um ein Fahrzeug in vollem Umfang gegen alle Eventualitäten zu schützen!!!

Aber gut, lassen wir mal alle diese Faktoren aus dem Spiel und kommen zur Standard-Aussage der meisten Menschen: „Aber der glänzt doch dann genauso, wenn ich den für 150 € machen lasse!“

Im ersten Augenblick scheint dies auch zu stimmen, da viele günstige Aufbereiter mit Polituren arbeiten, die Füllstoffe wie Sillikone oder Farbpikmente enthalten. Hier wird nicht geschliffen, sondern gefüllt. Wir erinnern uns, bei einer Lackkorrektur wir der Lack geschliffen. Kratzer sind mikroskopisch betrachtet nichts anderes als Berge und Täler im Lack. Also eine unebene Fläche, die begradigt wird. Wird ein Kratzer nur gefüllt, so ist es eine Frage der Zeit, bis dieser Kratzer wieder zum Vorschein kommt und wir dasselbe Bild erhalten wie vorher. Meist geschieht das schon nach der ersten Fahrt durch die Waschstraße. Oft kann man aber schon unmittelbar nach der Aufbereitung bei genauerem Hinsehen feststellen, dass hier nicht viel passiert ist, sondern der Lack einfach nur glänzt. Im Prinzip ist es das, was in einem Autohaus bei der Aufbereitung eines Gebrauchtwagens passiert.

Das Schlimme bei diesen Angeboten ist nicht der Preis, sondern einfach die Tatsache, dass der Kunde als Laie nicht ausreichend bzw. gar nicht aufgeklärt wird. So wird er in die Irre geführt und denkt, er würde das selbe Ergebnis oder die gleiche Arbeit erhalten wie bei einem professionellen Aufbereiter. Das ist aber schlicht und ergreifend nicht korrekt! Es sei denn, der günstige Aufbereiter hat gaaaaaanz viel Zeit, Langeweile und Geld auf der hohen Kante liegen, so dass er es nicht anders nötig hat. Aber wann trifft so was zu?!

Auch wir schicken keine Kunden weg, und so haben wir auch kleinere und einfacherer Aufbereitungen bereits ab 69 € für Euch im Angebot. Allerdings klären wir genau auf, was es damit auf sich hat und was man dafür bei uns bekommt – und vor allem was nicht! Wer also Wert auf eine professionelle und nachhaltige Arbeit legt und wem vor allem sein Fahrzeug etwas wert ist, der wird um eine professionelle Aufbereitung nicht herum kommen. Aber es lohnt sich, versprochen!!!